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Was hilft bei trockenen Augen?

Geschrieben von Binder Optik GmbH | 15.11.23 09:28

Vielleicht kennen Sie das: Wenn das Gebläse im Auto oder die Lüftung im Flugzeug einen Luftzug im Gesicht verursachen, reagieren die Augen empfindlich: Es fühlt sich nicht gut an. Die Augen trocknen dadurch schneller aus, fangen an zu brennen, zu tränen oder röten sich.

Trockene Augen können vorübergehend durch das beschriebene Autogebläse verursacht werden – sie können aber auch dauerhaft auftreten. Haben Sie regelmäßig brennende, juckende oder gerötete Augen oder ein Fremdkörpergefühl?

Möglicherweise leiden Sie unter trockenen Augen, dem Sicca-Syndrom.

Trockene Augen – das klingt banal, kann auf Dauer aber äußerst unangenehm sein. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Ursachen häufig hinter trockenen Augen stecken und was Sie dagegen tun können.

Trockene Augen: So äußert sich das Sicca-Syndrom

Trockene Augen äußern sich ganz unterschiedlich. Die Beschwerden reichen von juckenden, brennenden, müden oder geröteten Augen bis zu einem Fremdkörpergefühl. Daneben können trockene Augen zu Lichtempfindlichkeit oder Sehstörungen führen. Auch tränende Augen können ein Symptom von zu trockenen Augen sein. Weitere mögliche Symptome sind geschwollene Augenlider oder verklebte Lider nach dem Schlafen.

Was sind die Ursachen für trockene Augen?

Die Ursache für trockene Augen ist oft eine zu geringe Menge an Tränenflüssigkeit – entweder weil zu wenig davon produziert wird, oder weil sie zu schnell verdunstet. Der Tränenfilm besteht aus drei Schichten: einer Schleimschicht direkt auf der Hornhaut, einer darüber liegenden wässrigen Schicht und einer äußeren Fettschicht. Die Fettschicht verlangsamt das Verdunsten der wässrigen mittleren Schicht. Sind zum Beispiel bestimmte Drüsen, die die Fettschicht produzieren, gestört, wird die Fettschicht dünn und reißt schneller auf.

Äußere Einflüsse

Immer häufiger sind äußere Einflüsse die Ursache für trockene Augen. Mit jedem Lidschlag verteilen wir den Tränenfilm gleichmäßig über das Auge. Beim Blick auf Bildschirme von zum Beispiel Computern, Fernsehern, Smartphones oder Tablets verlangsamt sich der Lidschlag von 10 bis 15 Mal pro Minute auf nur einige wenige Male. Die Tränenflüssigkeit wird dann nicht mehr ausreichend häufig auf dem Auge verteilt und es wird nicht genug befeuchtet. Man spricht auch vom Office-Eye-Syndrom („Büro-Augen-Syndrom“).

Trockene Heizungsluft, Klimaanlagen und Zugluft führen außerdem zu einer schnelleren Verdunstung der Tränenflüssigkeit. Einen ähnlichen Effekt haben Autoabgase, Ozon und Tabakrauch. Auch Kontaktlinsen mit geringer Sauerstoffdurchlässigkeit wirken austrocknend, wenn sie zu lange im Auge bleiben.

Biologische Faktoren

Mit zunehmendem Alter nimmt die Tränenproduktion ab. Ältere Menschen leiden deshalb eher unter trockenen Augen als jüngere. Zudem sind Frauen häufiger betroffen als Männer, da das Hormon Östrogen die Tränenproduktion stören kann – insbesondere in der Schwangerschaft und den Wechseljahren.

Arzneimittel und Erkrankungen

Die Einnahme bestimmter Arzneimittel, verschiedene Augenerkrankungen, Verletzungen der Augenlider, Augenoperationen oder bestimmte allgemeine Erkrankungen (u.a. Diabetes mellitus) können sich ebenfalls auf die Produktion der Tränenflüssigkeit auswirken.

Warum ist eine Behandlung trockener Augen wichtig?

Der Tränenfilm versorgt die Hornhaut mit Feuchtigkeit, Sauerstoff und Nährstoffen. Er schwemmt Fremdkörper, Keime und andere Reizstoffe aus dem Auge. In der Tränenflüssigkeit enthaltene Proteine wirken antibakteriell und schützen den Augapfel so vor Infektionen. Daneben sorgt der Tränenfilm dafür, dass die Augenlider geschmeidig über die Horn- und Bindehaut gleiten. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem seine Funktion für den Sehvorgang: Der Tränenfilm sorgt für eine glatte Hornhautoberfläche, sodass das einfallende Licht möglichst gleichmäßig gebrochen wird und ein scharfes Bild auf der Netzhaut entstehen kann. Mehr über die Entstehung eines Bildes auf der Netzhaut erfahren Sie in diesem Beitrag.